Unsere Stammesgeschichte

von Stefan Durner

 

Im Oktober 1989 zog ich mit meiner Familie ins Pfarrhaus nach Polling ein. Ich hatte gerade meine zweite Stelle als Pastoralreferent angetreten und war Jugenseelsorger für den Landkreis Mühldorf geworden. Bereits 1990 wurde ich in den Pollinger Pfarrgemeinderat berufen.

 

In dieser Zeit habe ich immer wieder Versuche und Anfänge von kirchlicher Jugendarbeit erlebt, die allerdings leider nie dauerhaft waren.

 

Als ich im Herbst 1997 mich von der landkreisweiten Jugendseelsorge verabschiedete, um mit einer halben Stelle als Pastoralreferent im Pfarrverband Flossing anzufangen, war schon klar, dass ich hier für die Jugendseelsorge in den drei Pfarreien des Pfarrverbandes zuständig sein werde. Christian Göhl vom DPSG-Stamm Tilly Mühldorf – und Bezirksvorsitzender der DPSG – war bei meinem Abschied mit dabei. Ich machte so Andeutungen, dass vielleicht in Polling die Gründung eines DPSG-Stammes eine Möglichkeit wäre. Christian schaute mich daraufhin sehr vielsagend an, als er mir „Auf-Wiedersehen“ sagte. Und so nahm die Gründungsgeschichte ihren Lauf.

 

Das folgende Jahr war geprägt von Kennenlernen, Einarbeitung und Kontaktnahme. Im Pfarrgemeinderat – vor allem nach der Neuwahl 1998 – ging es darum, endlich das Jammern aufzuhören, dass es in Polling keine kirchliche Jugendarbeit gibt. Stattdessen lieber etwas tun! Ich hatte Polling kennengelernt, dass man hier gerne etwas besonderes ist. So kam es zur Idee, auch einen „besonderen“Jugendverband zu gründen, die DPSG. Für mich, der ich selber aus der KLJB komme, war dieser Gedanke schon ein wenig exotisch. Da hieß es, sich auf Neues einzulassen, neue Pfade zu finden.

 

Ich nahm Kontakt auf zum Bezirk Ruperti-Mühldorf der DPSG, fand hier Unterstützung und fand im Stamm Tilly in Mühldorf die Bereitschaft, die Gründungsphase zu betreuen und zu begleiten.

 

So ging es daran – inzwischen war das Jahr 1999 angebrochen – Kinder und Jugendliche von der Idee zu begeistern bzw. zu sehen, ob Interessenten und Interessentinnen da sind. Ich wusste lediglich von einigen wenigen, die durch unglückliche Zufälle bei der KPE gelandet waren, dass sie das Pfadfinderische (allerdings unter anderen Vorzeichen) interessiert und begeistert. So war mir von Anfang an DPSG als Verband wichtig und – weil besonders notwendig – auch das Finden von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen.

 

So kam es zu einer Werbeaktion, zu einem Schaulager der DPSG Mühldorf im Pfarrgarten am 24. April 1999, zu Schnuppergruppenstunden in Mühldorf, zu unseren ersten eigenen Gruppenstunden (Wölflinge und Jupfis), bis wir im Sommer 2001 beschlossen, nach gut zweieinhalb Jahren unser Siedlungsdasein aufzugeben, um selber Stamm zu werden.

 

Am 14. Dezember 2001 wurden wir zum DPSG – Stamm Don Bosco Polling.

 

Ich bin stolz darauf, was wir gemeinsam in den jetzt fast drei Jahren alles geschafft haben und bereue keine Minute, diesen Weg gegangen zu sein.

 

Und ich bedanke mich bei allen, die diesen Weg begleitet haben; allen voran bei Jutta Mittermeier, die als DPSG-“Oldie“ das Pfadfinderische mitgebracht hat, aber auch bei Doris Fröhling, die von Anfang an als Leiterin dabei war, ebenso bei Marietta Stadler, die zu Beginn mitgearbeitet hat und bei Annette Gillhuber und Marinus Durner, die vor kurzem als unsere „Halbleiter“ mitarbeiten und das Jugendliche Element in der Leiterrunde einbringen. Danke auch an die Elternbeiräte, Eltern, Pfarrgemeinderäte und besonderes an unsere „Heulenden Wölfe“, an die „Gryffindors“ und die „Blue Eagles“ ohne deren Begeisterung die Gründung nicht möglich gewesen wäre.

 

In diesem Sinne: „Gut Pfad!“

 

12. April 2002, Stefan Durner (Stammeskurat, Pastoralreferent)